von der FAU-Bildungssektion
Am 18. Juni 2017 haben wir als FAU in Jena mit der Bildungs-Sektion eine Branchenorganisierung für den Bildungssektor gegründet. Vorausgegangen war ein Jahr, in dem wir zahlreiche Arbeitskämpfe – v.a. gegen die Uni Jena – angestoßen und in Teilen schon gewonnen haben und in dem viele Menschen sich entschlossen haben, sich der FAU anzuschließen.
An folgenden Orten haben wir seit Sommer 2016 erfolgreich Konflikte geführt
- Im CATI-Labor (Uni Jena) haben wir die Werkverträge und Scheinselbstständigkeit abgeschafft.
- Wir haben das ungezahlte Honorar zweier Kolleginnen von den Euroschulen Gera eingetrieben.
- Im Methodenlabor (Uni Jena) haben eine Einigung bezüglich der noch ungezahlten Überstunden erreicht.
- In der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek (Thulb) haben wir einen Kollegen entfristet und eine Tariflohnnachzahlung durchgesetzt.
- Für einen Minijobber, der beim Jena-Experiment Unkraut gejätet hatte, haben wir eine Tariflohnnachzahlung erreicht.
Folgende Arbeitskämpfe laufen noch:
- In der Thulb fordern wir für einen Kollegen den Tariflohn nach und für eine Kollegin Entfristung und Eingruppierung in den Tarifvertrag.
- Beim Unkraut-Jäten fordern wir für einen Kollegen den Tariflohn nach und damit Tariflohn für alle studentischen Hilfskräfte auf der Versuchsfläche.
- Wir fordern, dass allen Tutor_innen die volle Vorbereitungszeit gezahlt wird.
- Wir fordern die Entfristung und Eingruppierung in den Tarifvertrag für drei Hilfskräfte aus dem Methodenlabor (Uni Jena).
- Wir gehen gegen die Kündigung eines Schulsozialarbeiters in Erfurt vor.
Die Gründung der Sektion ist ein wichtiger Schritt – zum einen für uns als FAU, zum anderen für Jena. Für uns als FAU ist es nach bald fünf Jahren unseres Bestehens die erste richtige Branchensektion. Damit haben die Kolleg_innen aus dem Bildungssektor innerhalb der FAU mehr Eigenständigkeit und eine eigene Koordination. Und wir haben den ersten Schritt dahingehend gemacht, uns innerhalb einer Branche sowie auf betrieblicher Ebene zu verankern. Selbstverständlich wollen wir weitere Sektionen aufbauen. Dazu sind wir in Gesprächen mit Freund_innen und Kolleg_innen aus verschiedenen Betrieben der Jenaer Gastronomie. Leute, die in Kneipen, Hotels, Restaurants usw. arbeiten, sind hiermit aufgerufen, mit uns als FAU in Kontakt zu treten und am Aufbau einer Gastro-Sektion mitzuwirken.
Für Jena kann die Bildungssektion wichtig werden, weil Jena eine Stadt mit einem ziemlich umfangreichen Bildungssektor ist. Neben dem Kita- und Schulwesen, den Jugendzentren und sozialarbeiterischen Trägern, die es ja auch in anderen Städten gibt, arbeiten Tausende von Menschen in irgendeiner Form an der Universität und Viele als Honorarkräfte in Bildungsträgern, die auch den Rest Thüringen bespielen. Das bedeutet, dass ein großer Teil der Arbeiter_innen in unserer Stadt im Bildungssektor tätig ist. Von ihnen sind abgesehen von den Lehrer_innen und Erzieher_innen nur Wenige gewerkschaftlich organisiert und das, obwohl es an vielen Punkten Unzufriedenheit und Probleme gibt. Insofern hat eine kämpferische Branchenorganisierung in dem Bereich großes Potenzial!
Wir treffen uns weiterhin jeden zweiten Dienstag von 16 bis 18 Uhr im Infoladen Jena (Schillergässchen 5). Wenn du vorbeikommmen willst, schau am besten noch mal auf unserem Blog nach: faujenabildung.blackblogs.org. Du kannst auch gerne zum nächsten gewerkschaftlichen Kneipenabend am 19. Juli ab 20 Uhr in die Turmbar vom Kassablanca kommen. Bisher arbeiten wir an der Uni, in Bildungsträgern und in der Sozialarbeit und würden uns über Zuwachs freuen, v.a. aus Kitas, Schulen, Gedenkstätten und sonstigen Bildungseinrichtungen.