AIBJ #7

Vorwort

der AIBJ-Redaktion

Mit der mittlerweile siebten Ausgabe unseres Hefts feiern wir auch unse­ren ersten Geburtstag! Im November 2015 war die erste Ausgabe des Anarcho Infoblatts Jena in 150facher Auflage rausgekommmen. Um nicht lange um den heißen Brei rumzureden: Wir wollen endlich Rückmeldung, um besser einschätzen zu können, was im letzten Jahr gut oder schlecht ankam und was zukünftig besser laufen kann! Wir wollen weder Kompli­men­te, noch können wir unfaire Angriffe gebrauchen, sondern Kritik, mit der wir arbeiten können. Ausführlicher auf der nächsten Seite.

Unser Geburtstag ist diesen Herbst nicht der einzige. An dieser Stelle möchten wir, wenn auch verspätet, noch den Ultras der Horda Azzuro alles Gute zu ihrem 15-jährigen wünschen (sorry Leute, wir haben halt kein Zine, welches aller zwei Wochen erscheint)! Bei aller Kritik und trotz aller Widersprüche in der Fußballszene (Männerbündelei, Fuß­ball­fanatismus, Lokalpatriotismus etc.) muss doch gesagt werden, dass die Stadt ohne sie vermutlich brauner und manche Wand grau geblieben wäre. Im größten „Jugendzentrum der Stadt“, der Südkurve, haben Fa­schis­t_innen dank der Horda nichts mehr zu melden. Ansonsten können wir als autonome Bewegung in Jena von der Fußballszene in Sachen Organi­sa­tion, Kontinuität und Solidarität noch so manches lernen. Sie halten seit Jahren ein selbstverwaltetes Lokal am Laufen. Es gibt Leute, die seit 15 Jahren am Ball bleiben (hihi). Und jüngst erschien der 250. Brat­wurst­dealer (Fanzine). Über jedes Spiel des FCC findet sich dort ein Bericht und noch allerlei anderes. Über radikale oder autonome Aktionen gibt es nur ab und zu was zu lesen. Aber dafür bringen wir ja nun unser Heft raus. Derzeit sit­zen zwei Leute aus der Südkurve im Knast. Zu den FCC-Spielen gab es mehrfach Solibanner und Choreos – auch wir schließen uns an: „Freiheit für Tolek & Kiese!“ und weiterhin „Kein Fußball den Faschisten!“

Themenwechsel: Neulich hatten wir eine Diskussion darüber, wie wichtig es uns von Anfang an war, über die Alltagskämpfe in unserer Stadt zu berichten bzw. die ent­sprechenden Leute zu Wort kommen zu lassen. Deswegen haben wir uns auch dieses Heft wieder bemüht, neben allgemeinen oder Berichten zu Einzelaktionen (die Hausbesetzung vom 17. Oktober, die Antifa-Demo vom 9. November, der Reisebericht aus Weißrussland, der Text zum Frei­heits­­beg­riff) Beiträge aus den laufenden Alltagskämpfen zu sammeln, näm­lich die Berichte zu Recht auf Stadt, der Bildungs-AG der FAU, die Ge­fang­enen-Infos und Mitteilungen der Jenaer Soligruppe der Gefangenen­ge­werkschaft sowie Überlegungen zum Widerstand gegen die polizeiliche Besatzung unserer Stadtteile.

Das Heft ist wieder sehr dick geworden. Wir mussten einiges quetschen. Hoffentlich liest es sich trotzdem gut.

Euer Anarcho Infoblatt Jena, Dezember 2016

 

Inhalt

Vorwort

Wir wollen eure Kritik!

Anmerkungen einer Leserin

[Bewegungsgeschichte]

Die Antifa-Demos in Saalfeld 1997/1998

[Aus den letzten Monaten]

Bewegungs-Nachrichten

Infos über die Neonazis

Selbstorganisierung und Hausbesetzung

Der 9. November in Jena

Ermittlungssauschuss zum 9. Nov.

Rhythms of Resistance zum 9. Nov.

Antifa – ein schlechter Witz…

Gefangenen-Infos

Hungerstreiks in der JVA Untermaßfeld (1)

Hungerstreiks in JVA Untermaßfeld (2)

[Aus den laufenden Kämpfen]

Update der FAU-Bildungs-AG

“Wieviel Miete zahlst du so?”

Gefahrengebiet? Gefährlich sind in erster Linie die Bullen.

[Analyse]

Zum Begriff der Freiheit

[Internationales]

Reisebericht: Anarchismus in der weißrussischen Diktatur