vom Roten Stern Jena
Seit Längerem ist uns aufgefallen, dass es keine Angebote in Jena gibt, die explizit aktiven Sport und (linke) Politik miteinander vereinen, so wie sie z.B. in Leipzig oder Gera existieren. Außerdem haben einige von uns schlechte Erfahrungen mit Leistungsorientierung und mackerhaftem Verhalten in anderen Vereinen gemacht. Daraus entstand der Wunsch, einen eigenen Sportverein aufzubauen, in dem wir uns alle wohlfühlen und Sport als eine Sache erleben können, die uns empowert und die wir selbstorganisiert nach unseren eigenen Vorstellungen von einem guten Miteinander gestalten können.
Letztes Jahr fand sich eine Gruppe von Leuten, die sich an die Arbeit gesetzt, eine Satzung und eine Gebührenordnung verfasst und den Verein gegründet hat. Seitdem schlagen wir uns leider noch etwas mit der Vereinsbürokratie rum, aber nun endlich ist der Rote Stern Jena bald ein eingetragener, gemeinnütziger Verein und es kann mit dem Sport losgehen!
Wir wollen schöne Sportangebote schaffen, uns sportlich selbst verwirklichen und selbst verwalten. Die bisherigen Sportideen reichen von (Frauen*)Fußball über Queersalsa, Basketball, bis hin zu Selbstverteidigung, Wandern und noch vielem anderen. Außerdem wollen wir Sport mit Menschen treiben, die miteinander solidarisch sind und eine politische Haltung teilen; die ist für uns: antifaschistisch, antisexistisch, antirassistisch und gegen jede Form der Menschenverachtung und Diskriminierung.
Diese Haltung wollen wir auch in unserer Struktur ausdrücken. Sowohl, indem wir grundsätzlich so basisdemokratisch, wie das in einem deutschen Verein möglich ist, Entscheidungen fällen, als auch durch verschiedene Beiräte. Mit diesen wollen wir Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind, eine Plattform zur Selbstorganisation ermöglichen und ihrer Stimme in Vereinsentscheidungen mehr Gewicht geben. Die in der Satzung stehenden Beiräte sind bisher: die Jugendversammlung, die FLIT*(Frauen-Lesben-Inter-Trans*)-Versammlung sowie die AntiRa-Versammlung für Menschen, die negativ von Rassismus betroffen sind. Außerdem wollen wir Menschen, die über wenig Geld verfügen, auch die Teilhabe im Sportverein ermöglichen und haben deshalb besondere Ermäßigungen vorgesehen, die Kinder und Einkommen berücksichtigen.
Wir sind davon überzeugt, dass wir mit dem Roten Stern Jena eine Gegenkultur im Sport aufbauen können, gerade weil alle, die unsere Ziele teilen, mitmachen können und sollen. Wir wünschen uns ein soziales Miteinander, in dem jede*r sich sicher fühlen kann, das die persönliche Ebene aller mit einbezieht und das sich nicht nur auf den Sport konzentriert. So wollen wir auch außerhalb der Sportkurse und Mitgliedsversammlungen Veranstaltungen organisieren, Mitglieder untereinander vernetzen und uns kennenlernen.
Bald soll es eine große Versammlung aller Interessierten und bereits Aktiven geben, bei der wir über den aktuellen Stand des Vereins und Sportangebots informieren. Darüber hinaus wollen wir auch über neue Ideen und Wünsche der Anwesenden sowie deren Umsetzung sprechen. Diese werden wir nochmal ankündigen. Wenn ihr jetzt schon auf unseren Infoverteiler möchtet, schreibt uns eine Mail!
Kontakt: kontakt@rotersternjena.org, www.rotersternjena.org