von der AIBJ-Redaktion
Seit August 2020 kämpfen Hunderttausende in Belarus gegen die Lukaschenko-Diktatur. Das Regime reagiert darauf mit zunehmender Repression und Massenverhaftungen. Teil der Bewegung und Opfer der Repression sind auch die Anarchist:innen.
Neben zahlreichen anderen verfolgten Anarchist:innen wurde am 28. Oktober 2020 eine Gruppe von vier Anarchisten verhaftet: Igor Olinewitsch, Dmitri Dubowski, Dmitri Resanowitsch und Sergej Romanow. Sie werden mit zwei Anschlägen in Verbindung gebracht: Am 22. Oktober war in Soligorsk ein Verwaltungsgebäude der Staatlichen Gerichtsmedizin angegriffen worden und es waren mehrere Fahrzeuge auf dem Parkplatz der Staatsanwaltschaft angezündet worden. Außerdem war am 28. Oktober das Gebäude der Verkehrspolizei des Bezriks Mozyr in Brand gesteckt worden. Bei ihrer Verhaftung an der belarusischen Grenze wurden sie mit Schusswaffen, Munition und Granaten aufgefunden. Gegen sie wird nun wegen Terrorismus und Waffenschmuggels ermittelt. Darauf steht potenziell die Todesstrafe.
Derzeit befinden sich die vier Verhafteten im KGB-Knast von Minsk. Sie wurden im Unterschied zu Erfahrungen in der Vergangenheit nicht gefoltert.
Igor Olinewitsch ist zumindest einigen Leuten in Jena bekannt, da auch hier sein 2016 erschienenes Buch „Auf dem Weg nach Magadan“ verbreitet wurde. In diesem beschreibt er die Erfahrungen während seiner ersten Haft zwischen 2011 und 2015.
Informationen über die vier Anarchisten und andere inhaftierte und verfolgte Genoss:innen finden sich auf der Seite des Anarchist Black Cross Belarus: abc-belarus.org. Dort kann man auch spenden.