Helft Emma Goldman auf dem Weg zurück nach Haus!

von der AIBJ-Redaktion

Emma Goldman, ist als jugendliche russiche Jüdin in die USA emigriert, war dort als Anarchistin und Feministin aktiv, wurde für ihre Beteiligung an der revolutionären Arbeiter_innen-Bewegung mehrfach in den Knast gesteckt. 1917 wurde sie nach Russ­land abgeschoben und unterstützte dort erst die Revolution. Nach dem Auf­stand von Kronstadt 1923 kritisierte sie offen den bolschewistischen Terror. Später ging sie nach Spanien, um die spanische Revolution zu unterstützen. 1940 starb sie in Toronto.

Goldman ist heute die bekannteste Anarchistin. Ihre Texte und Bücher werden von Vielen gelesen. Die meisten ihrer Texte schrieb sie auf Englisch. Seit 2014 bemüht sich die Moskauer anarchistische Verlagskooperative “Radikale Kritik und Theorie” um die Übersetzung von Emma Goldmans Autobiografie ins Russische. Darüber versuchen sie unter anderem eine klare anarcha-feministische Perspektive inner­halb der osteuropäischen anarchistischen Szene zu stärken. Alle bisher übersetzten Kapitel werden frei verfügbar auf der Internetseite des Projekts veröffentlicht: www.emmagoldman.be. Aufgrund der wirtschaftlichen Lage und anti-extre­mis­ti­scher Gesetze gegen radikale Literatur in Russland sind die Genoss_innen auf finanzielle Unterstützung angewiesen, um das Goldman-Projekt durchzuziehen. Auf der selben Internetseite sind die Möglichkeiten zum Spenden angegeben.

“Radikale Kritik und Theorie” wurde 2008 als anarchistische Verlagskooperative gegründet mit dem Ziel, grundlegende klassische wie aktuelle Texte der anar­chis­ti­schen Bewegung in den russophonen Ländern zu verbreiten und dafür gegebenen­falls zu übersetzen. Bisher hat “Radikale Kritik und Theorie” folgende Autor_innen raus­gegeben: Peter Gelderloos, Crimethinc, Ihar Alinevich, Piotr Ryabov, Daniel Guérin, Alexandr Volodarski, David Graeber, Pattrice Jones, Emma Goldman, Iwa­now-Ra­sumnik u.a.

Die Verlagskooperative ist für die anarchistische Bewegung in den russophonen Ländern von großer Bedeutung. Sie bemüht sich trotz aller Schwierigkeiten (in einigen Ländern wie Weißrussland müssen die Bücher im Untergrund von Hand zu Hand weitergegeben werden), den Kanon an anarchistischer Bewegungs­li­te­ratur mitzugestalten und zu vervollständigen und die Debatten und theoretischen Auseinandersetzungen auf ein höheres Niveau zu heben.